Little Miss Sunshine

Olive (Abigail Breslin) ist sieben und findet Schönheitswettbewerbe toll, was man beim Anblick ihrer eigenwilligen Brille nicht auf Anhieb vermuten würde. Mit ihrem Opa, der einen Hang zu zotigen Sprüchen hat, trainiert sie Gesang und Posieren. Nun darf sie tatsächlich selbst beim Contest „Little Miss Sunshine“ teilnehmen und die ganze Familie fährt mit ihr nach Kalifornien: die besorgte Mutter (Toni Collette), der selbstmordgefährdete Onkel (Steve Carell), der das Sprechen verweigernde Bruder (Paul Dano), der quasselnde Opa (Alan Arkin ) und Papa, der Motivationstrainer (Greg Kinnear). Reisevehikel ist ein maroder VW-Bus, die Stimmung ist gereizt.
Doch die Familie überwindet Streitereien, unfreiwilliges Dauerhupen und vergessene Reisegruppenmitglieder und kommt schließlich am Austragungsort von „Little Miss Sunshine“ an. Hier hat Olive ihren lang ersehnten Auftritt…
Die Familie als Team – das klingt nach den Werten von US-Konservativen. Jedoch dreht es sich hier eben nicht um die klassischen Familienwerte, sondern um den Wert der Familie – zum Beispiel wenn es darum geht, einen Schönheitswettbewerb zu sprengen. Da halten wirklich alle zusammen! Der Weg wie auch das Ziel sind eben das Ziel und „Weigere dich zu versagen“ nur ein Spruch aus Papas Motivationsseminaren.
Die beiden Regisseure (sie sind miteinander verheiratet und haben Kinder) lieben diese Filmfamilie, das merkt man in jeder Szene. Sie haben ein gelungenes Drehbuch mit umwerfenden Dialogen ausgezeichnet umgesetzt und dazu hervorragende Darsteller gefunden. Originellste Komödie seit langem –  absolut familientauglich.

P.S.
Beruhigend: Laut den Regisseuren findet es auch in den USA nur eine kleine Minderheit normal, dass Siebenjährige toupiert, ausstaffiert, gebräunt und auf eine Bühne geschickt werden, auf der sie tanzen, singen und mit den künstlichen Wimpern klimpern.

[erschienen in der zitty]

“Little Miss Sunshine” der IMDb